Proliferationstherapie

Schmerzen im Knie, im Arm, im Rücken oder am Fuß – Gründe für den Besuch einer orthopädischen Praxis gibt es viele. Während man akute Beschwerden mit der geeigneten Therapie schnell wieder in den Griff bekommt, gestaltet sich der Behandlungsprozess bei chronischen Schmerzen oft komplizierter und langwieriger. Eine mögliche Behandlungsform stellen hier oft Kortisonspritzen dar – doch auch wenn diese vor allem bei der akuten, kurzfristigen Linderung von Schmerzen sehr erfolgversprechend sind, gibt es auch einige weitere Möglichkeiten, langfristig auf unterschiedliche Beschwerden individuell einzugehen. 

Daher bieten wir im Auromedicum je nach Krankheitsbild noch zahlreiche weitere Behandlungsmethoden an, durch die wir Sie bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern auf ganzheitlicher Ebene im Heilungsprozess unterstützen können. Eine dieser Behandlungsmethoden stellt die Proliferationstherapie dar. Im folgenden Artikel erfahren Sie, was die Proliferationstherapie ist und wie diese von uns eingesetzt wird, um Sie bei der Behandlung Ihrer Beschwerden bestmöglich zu unterstützen.


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Sven Daum

Privatpraxis für Schmerztherapie

Sven Daum

Privatpraxis für Schmerztherapie

Facharzt für Anästhesie


Schmerztherapeut

Der Großteil meiner Behandlungen umfasst Patienten und Patientinnen mit orthopädischen, degenerativen Beschwerden, die schon länger bestehen, immer wieder auftauchen und in vielen Fällen auch schon durch erfolglose Vorbehandlungen nicht behoben werden konnten.
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Was ist eine Proliferations­therapie?

Die Proliferationstherapie (auch Prolotherapie genannt) ist ein regeneratives Verfahren, das zur Linderung von Schmerzen in verschiedenen Bereichen des Körpers angewendet wird. Es kommt bei Verletzungen und Abnutzungen bestimmter Gewebe wie Sehnen, Bänder oder Gelenkkapseln zum Einsatz, die eine Instabilität der betroffenen Strukturen zur Folge haben. Diese Instabilität führt zu Schmerzen und weiteren Abnutzungen in umliegenden Gelenken. 

Durch die Injektion einer hochprozentigen Zuckerlösung in den betroffenen Bereich wird dem schmerzauslösenden Prozess entgegengewirkt, da die hervorgerufene Gewebereizung eine Neubildung von Bindegewebsmaterial wie z.B. Kollagen auslöst. So werden die instabilen Bereiche um das betroffene Gelenk ohne operativen Eingriff wieder stabilisiert und die Schmerzen nehmen ab. 


Wie funktioniert die Proliferations­therapie?

Zunächst wird im Rahmen der Behandlung eine Zuckerlösung mit einer bestimmten Konzentration in die Nähe des schmerzenden Bandes oder der Sehne gespritzt. In manchen Fällen wird gleichzeitig auch ein lokales Betäubungsmittel injiziert, was eine akute Betäubung von Schmerzen bewirkt. Die Zuckermoleküle, die sich nun im Gewebe befinden, lösen eine leichte Reizung aus, die genau wie bei einer Entzündung zur Ausschüttung von Entzündungsmediatoren führt und bestimmte Entzündungszellen an die betroffene Stelle lockt. Diese Zellen geben Botenstoffe ans Gewebe ab, die zum Wachstum neuer Zellen führen und die umliegenden Zellen anregen, Bindegewebe zu produzieren. Das Gewebe vermehrt sich, Regenerations- und Heilungsprozesse werden beschleunigt und die betroffenen Strukturen stabilisiert und gestärkt. 

Wird die Injektion ein paar Mal wiederholt, werden instabile Bänder und Sehnen belastbarer und können ihre Aufgabe, umliegende Gelenke zu stützen, wieder erfüllen. Dies wirkt langfristig Abnutzungserscheinungen wie der Arthrose entgegen, kann durch die Gelenkstabilisierung aber auch die durch Arthrose entstehenden Schmerzen reduzieren. Behebt man eine Instabilität als zugrundeliegende Ursache chronischer Schmerzen, wird gleichzeitig die Schmerzausstrahlung in umliegende Bereiche des Bewegungsapparates vermindert.


Bei welchen Beschwerden wird die Proliferations­therapie eingesetzt?

Eine Proliferationstherapie kommt vor allem bei Beschwerdebildern zum Einsatz, die mit einer chronischen Abnutzung oder Gewebeschädigung einhergehen. Typische Einsatzgebiete sind:

Chronische Nacken- und Rückenschmerzen

Arthrose

Fibromyalgie

Tennisellenbogen

Beschwerden nach Bandverletzungen im Bereich der Schulter, des Ellenbogens oder des Sprunggelenkes

Meniskusschäden im Bereich des Kniegelenks

Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule

Überlastungsschäden

Verletzung und Schwächung von Sehnen, z.B. an der Achillessehne

Wirbelsäulen- und Kopfgelenksinstabilität (z.B. als möglicher Auslöser von Tinnitus)

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Wann ist eine Proliferations­therapie sinnvoll?

Eine Behandlung chronischer Schmerzen erfolgt bei uns im Auromedicum nach einem bestimmten Muster: Im ersten Schritt versuchen wir, den Schmerz akut zu vermindern, beispielsweise mithilfe von Triggerpunktakupunktur oder dem Einsatz von lokalen Schmerzmitteln, die das „Schmerzgedächtnis“ des Körpers zurücksetzen können. Der zweite Schritt beinhaltet regenerative Verfahren, die einen langfristigeren Ansatz verfolgen und durch das Anregen der körpereigenen Regenerationsmechanismen Beschwerden nachhaltig lindern. Hierzu gehört die Proliferationstherapie, aber auch andere regenerative Verfahren wie z.B. eine Stoßwellentherapie. 

Im Anschluss daran gilt es, die Ursache einer Fehlbelastung oder Instabilität zu finden, um diese dann zum Beispiel mithilfe einer Trainingstherapie auszugleichen. Es gibt inzwischen einige wissenschaftliche Belege, die die Wirksamkeit der Proliferationstherapie unterstützen. Ihr Einsatz gilt jedoch nach wie vor als „individueller Heilversuch“ und wird daher von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Einige private Versicherungen erstatten die Kosten, hier fragen Sie am besten bei Ihrer eigenen Krankenkasse nach.


Wie ist der Behandlungsablauf?

Lokalisierung der Beschwerden

Vor Beginn der Behandlung wird genau geprüft, wo die Instabilität lokalisiert ist. Hier spielen auch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT, mit denen man strukturelle Veränderungen sichtbar machen kann, eine Rolle. Da man kleinere Schädigungen insbesondere in frühen Stadien aber nicht immer in der Bildgebung sehen kann, werden auch Funktionstests eingesetzt, bei denen die Stabilität und Festigkeit von Bändern und Gelenken untersucht wird. Im Anschluss prüfen wir genau, ob die Proliferationstherapie für Ihr Krankheitsbild die beste Behandlungsmöglichkeit darstellt. Erst wenn wir gemeinsam mit Ihnen zu dem Schluss gekommen sind, dass diese als Behandlungsoption in Frage kommt, beginnen wir mit der Therapieplanung. 

Injektion der Zuckerlösung

Hat man den Auslöser der Beschwerden genau lokalisiert, folgt die gezielte Injektion der Zuckerlösung. Diese kann je nach Ort im Sitzen oder Liegen und mit oder ohne vorherige Lokalanästhesie erfolgen. Um das Risiko für eine Infektion an der Einstichstelle so gering wie möglich zu halten, wird die Stelle vorher desinfiziert und bei Injektion in Gelenke mit sterilen Tüchern abgedeckt. An Stellen, die schwer aufzufinden oder (wie beispielsweise an der Wirbelsäule) mit einem erhöhten Risiko verbunden sind, andere umliegende Strukturen zu treffen, kann man die Genauigkeit durch den Einsatz einer Sonographie (auch Ultraschall genannt) erhöhen. Die Sonographie kann die betroffenen Strukturen gut bildlich darstellen und damit die Zielgenauigkeit der Injektion erhöhen. Sie verbessert also Sicherheit und Effektivität und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, den Therapieerfolg zu beobachten und im Verlauf zu bewerten. 

Um nachhaltige Erfolge mit der Proliferationstherapie zu erreichen, sind in der Regel mehrere Sitzungen nötig. Die Anzahl und die Abstände zwischen den Behandlungen sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Die erste Behandlungsserie wird meist im Abstand von einigen Tagen über mehrere Wochen 4-6 x wiederholt.

Tut eine Proliferationstherapie weh?

Die Spritze selbst ist ungefähr so schmerzhaft wie bei einer Impfung oder einer Blutentnahme. Es kann nach einigen Stunden auch zu einer sogenannten „Erstverschlimmerung“ kommen. Diese beschreibt eine vorübergehende Zunahme der Beschwerden, die aber von selbst wieder abklingen. Diese Reaktion des Körpers auf den durch die Therapie gesetzten Reiz nimmt von Sitzung zu Sitzung ab.

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Was sind die Vorteile der Proliferations­therapie?

Die Proliferationstherapie ist eine wirkungsvolle Methode, die allgemein mit einem geringen Risiko für Nebenwirkungen verbunden ist. Einige ihrer Vorteile haben wir im Folgenden aufgelistet: 

bei jungen Leuten und bis ins hohe Alter anwendbar

stellt häufig eine Alternative zu einer operativen Behandlung dar

kann bei unterschiedlichen orthopädischen Beschwerdebildern eingesetzt werden

gezielte Behandlung geschädigter Strukturen möglich

nachhaltiger Therapieansatz, da körpereigene Regenerationsprozesse und Reparaturmechanismen angeregt werden

wenige Risiken und Nebenwirkungen

Infektionsrisiko wird durch steriles und sorgfältiges Arbeiten minimiert

Sie bietet außerdem eine wirksame Alternative zu den in der Orthopädie häufig eingesetzten Kortisoninjektionen. Die Proliferationstherapie kann entweder von vornherein anstelle von Kortison angewendet werden oder wenn ein Therapieerfolg durch Kortison ausbleibt, da hier ein anderer Wirkmechanismus genutzt wird.

Merke:
Die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten stellt meist eine Kontraindikation dar, da sich das Risiko für Einblutungen in Gelenke und Bindegewebe erhöht!


Wie schnell kann man mit einer Besserung der Beschwerden rechnen?

Da der Therapieerfolg auf körpereigenen Heilungsmechanismen basiert, müssen für einen spürbaren Effekt im Körper zunächst Prozesse in Gang gesetzt werden, die das Gewebe im angeschlagenen Bereich regenerieren. Daher nehmen die Beschwerden erst nach einiger Zeit ab, wenn die Stabilität wiederhergestellt ist. Meist sind hierfür mehrere Behandlungen nötig, da die dazugewonnene Stabilität nach einer Wiederholung noch nicht ausreicht. Der Heilungsprozess ist nach 4-6 Wochen größtenteils abgeschlossen, sodass man erst danach die Wirksamkeit der Therapie beurteilen sollte. Die Stärkung der Sehnen und Bänder stabilisiert den Bewegungsapparat und die umliegenden Gelenke, was zu einer Schmerzreduktion führt.

Achtung! Die Einnahme entzündungshemmender Medikamente verlangsamt den Heilungsprozess, da die anregende Wirkung im Gewebe abgeschwächt wird. Falls Sie regelmäßige entzündungshemmende Medikamente wie Rheumamittel, NSAR oder kortisonhaltige Medikamente einnehmen, sprechen Sie am besten mit einem unserer behandelnden Ärzte über das weitere Vorgehen. 

Um den Therapieerfolg langfristig zu erhalten, ist es bereits während und nach der Behandlung sinnvoll, die Muskulatur mithilfe von Krankengymnastik zusätzlich zu stabilisieren. Die aufgebaute Muskulatur sollten Sie auch danach weiter trainieren, um das Bindegewebe anhaltend unterstützen zu können. Der dauerhafte Erfolg hängt aber auch von weiteren Faktoren ab: regelmäßige Bewegung und gesundheitsbewusste Ernährung sind hier ein zentraler Baustein. Anhaltende Fehlbelastung sollte vermieden werden, da die überlasteten Bereiche so im Verlauf wieder geschädigt werden.

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