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Peronealsehnenentzündung
Müde Sehnen und schmerzende KnöchelDr. Gerret Hochholz
Privatpraxis für OrthopädieSven Daum
Privatpraxis für SchmerztherapieSven Daum
Privatpraxis für SchmerztherapieFacharzt für Anästhesie
Schmerztherapeut
Dr. Gerret Hochholz
Privatpraxis für OrthopädieFacharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezialisiert auf Hüfte, Wirbelsäule und Schulter
Die Anatomie des Fußes ist komplex und faszinierend
Die menschlichen Füße und ihre Gelenke sind eine besondere Errungenschaft der Evolution, vereinen sie doch durch das filigrane Zusammenspiel von Knochen, Muskeln und Sehnen zwei wesentliche Eigenschaften in sich, die es uns erst erlauben, auf nur zwei Beinen zu gehen: Sie sind der optimale Kompromiss zwischen einer hohen Beweglichkeit und Kraftentfaltung im Gehen einerseits sowie einer guten Stabilität im Stand andererseits.
Dazu tragen eine Vielzahl von Muskeln und Bändern im Bereich des Unterschenkels und des Fußes bei. Zu ihnen zählt die Peronealmuskulatur, die meist von zwei Muskeln, dem langen und dem kurzen Peoneusmuskel, gebildet wird. Beide befinden sich in den Unterschenkeln jeweils seitlich und außen. Sie entspringen kurz unterhalb des Knies und gehen etwa 4 cm oberhalb des Knöchels in die Peroneussehnen über. Die Peroneussehnen ziehen dann weiter durch einen engen Kanal außen und hinten um den Knöchel herum bis unter den Fuß, wo sie sowohl am äußeren als auch am innersten Mittelfußknochen ansetzen. Durch diesen besonderen Verlauf der Peroneussehnen erlaubt es uns die Peronealmuskulatur, die Außenseite des Fußes anzuheben. Außerdem sorgt sie gemeinsam mit weiteren Muskeln des Unterschenkels dafür, dass wir den Fuß nach unten neigen und dadurch einen Schritt nach vorn tun oder auf den Zehenspitzen gehen können.
Wodurch wird die Peronealsehnenentzündung verursacht?
Kleinste Verletzungen der Peronealsehnen verursachen eine Entzündungsreaktion
Verletzungen der Peronealsehnen werden durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren verursacht
Für die kleinen Verletzungen, die Ärzte auch als Mikrotraumata bezeichnen, kommen ganz unterschiedliche Ursachen in Frage, die sowohl rein mechanischer als auch biochemischer Natur sein können. So sind Knochen, Sehnen und Bänder lebendige Gewebe, die ständig auf- und abgebaut werden. Auf diese Weise können sie sich den spezifischen Bedürfnissen jedes einzelnen anpassen. Werden sie besonders stark beansprucht, verstärken sie sich. Der Aufbau überwiegt dann den Abbau des Gewebes. Werden die Sehnen hingegen kaum belastet, tritt das genaue Gegenteil ein: sie werden feiner und weniger belastbar. So kann es dazu kommen, dass die Peronealsehnen überlastet werden, wenn nach einer längeren Phase ohne Training und regelmäßige Bewegung plötzlich intensive Belastung, etwa beim Joggen oder im Rahmen einer anspruchsvollen Wanderung, auftritt. Wie bei einem Gummiband, das überspannt wird, können dann kleine Risse im Gewebe entstehen.
Besonders anfällig für Verletzungen durch Überlastung ist die Peronealsehne dann, wenn sie durch weitere Risikofaktoren belastet oder geschwächt wird.
1. Anatomische Besonderheiten
Die Anatomie des Menschen ist nämlich keinesfalls standardisiert. Jede und jeder einzelne von uns ist einzigartig und unterscheidet sich in Details ihres oder seines Körperbaus von anderen. So haben manche Menschen zum Beispiel mehr als zwei Peronealmuskeln. Dort, wo die Peronealsehnen um den Knöchel herum durch einen engen Kanal verlaufen, liegen dann drei oder vier Sehnen, sodass besonders wenig Platz vorhanden ist und die Sehnen aneinander entlang reiben.
Bei anderen Menschen sind knöcherne Vorsprünge an Unterschenkel oder Fuß besonders stark ausgebildet, sodass die Peronealsehnen stark gereizt werden, wenn sie sich an ihnen entlang bewegen. Auch Fehlstellungen des Fußes, insbesondere ein Hohlfuß, bei dem das Längsgewölbe der Fußsohle besonders stark ausgebildet ist, kann eine Peronealsehnenentzündung verursachen.
2. Hormone, Stoffwechselkrankheiten oder Medikamente
Zum anderen können die Peroneussehnen aber auch durch Hormone, Stoffwechselkrankheiten oder Medikamente geschwächt werden. Hormone mit besonderem Einfluss auf die Stabilität von Knochen und Bändern sind zum Beispiel die Östrogene. Sie schützen Sehnen vor dem Abbau. Wenn aber in den Wechseljahren der Östrogenspiegel bei Frauen sinkt, erhöht sich für sie dadurch das Risiko einer Sehnenverletzung. Auch die Hormone der Nebenschilddrüse spielen eine wichtige Rolle im Stoffwechsel von Knochen, Sehnen und Bändern.
Neben hormonellen Veränderungen können auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Rheumatoide Arthritis die Stabilität der Sehnen negativ beeinflussen. Außerdem gibt es bestimmte Medikamente, deren Nebenwirkungsspektrum die Schwächung von Sehnen miteinschließt. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Antibiotika.
3. Knickfuß, oder die Überpronation
Wie macht sich eine Peronealsehnenentzündung bemerkbar?
Patientinnen und Patienten, die unter einer Peronealsehnenentzündung leiden, bemerken zunächst unter Belastung einen Schmerz im Bereich des äußeren Knöchels oder des Mittelfußes. Vor allem beim Beugen des Fußes oder beim Neigen nach außen kommt es zu stärkeren Schmerzen. Typischerweise treten diese Schmerzen dann auf, wenn die Sehnen nach längerer Zeit geringer Bewegung wieder intensiver belastet werden.
Neben den charakteristischen Schmerzen äußert sich eine Peronealsehnenentzündung auch durch eine Schwellung hinter oder unter dem äußeren Knöchel. Manchmal können hier auch Knötchen getastet werden, die sich bei der Bewegung des Fußes verschieben. Diese Symptome sind weitere Hinweise auf eine mechanische Beschädigung der Peronealsehnen.
Wie wird eine Peronealsehnenentzündung diagnostiziert?
1. Körperliche Untersuchung
2. Ultraschalluntersuchung (Sonografie)
3. Elektromyografie (EMG)
Wie kann eine Peronealsehnenentzündung behandelt werden?
Schmerzen lindern, Verletzungen heilen, Ursachen behandeln
1. Kinesio-Tape
2. Autologes Conditioniertes Plasma (ACP)
3. Lauf- und Bewegungsanalyse
Schließlich nehmen Ärzte die Ursachen der Peronealsehnenentzündung in den Blick. Diese können bei jeder Patientin und jedem Patienten individuell ganz unterschiedlich sein. Eine detaillierte Lauf- und Bewegungsanalyse in Verbindung mit den Ergebnissen einer EMG-Untersuchung liefert dem Arzt eine genaue Grundlage, um die passgenaue Behandlungsmethode zu wählen. In einer speziell auf die Untersuchungsergebnisse angepassten Trainingstherapie können gezielt Muskelgruppen gestärkt und neue Bewegungsabläufe eingeübt werden. Auch individuell angefertigte Einlagen oder Fußpolster können dabei helfen, dass eine Peronealsehnenentzündung kein zweites Mal entsteht.
Wie kann einer Peronealsehnenentzündung vorgebeugt werden?
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