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Hüftdysplasie
Das Hüftgelenk ist eines der größten Gelenke des menschlichen Körpers. Es ist besonders wichtig für das Gehen und für eine gerade Körperhaltung. Die Hüftdysplasie ist die häufigste bei der Geburt bestehende Veränderung des Skeletts, die zu schwerwiegenden Einschränkungen der Beweglichkeit im Hüftgelenk führen kann. Daher können auch Erwachsene unter den Folgen einer nicht diagnostizierten oder unzureichend behandelten Hüftdysplasie leiden. Unbehandelt kann die Erkrankung zu erheblichen Schmerzen, einer eingeschränkten Beweglichkeit und sogar zu einer frühzeitigen Hüftarthrose führen. Worum es sich bei einer Hüftdysplasie genau handelt, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Beim Auromedicum können Sie sich darauf verlassen, dass wir unsere Behandlung an einem ganzheitlichen Menschenbild orientieren. Der Dreiklang aus anatomischer, biochemischer und emotionaler Ebene ist unsere Grundphilosophie und leitet unser Vorgehen.
Dr. Gerret Hochholz
Privatpraxis für OrthopädieSven Daum
Privatpraxis für SchmerztherapieSven Daum
Privatpraxis für SchmerztherapieFacharzt für Anästhesie
Schmerztherapeut
Dr. Gerret Hochholz
Privatpraxis für OrthopädieFacharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezialisiert auf Hüfte, Wirbelsäule und Schulter
Was ist eine Hüftdysplasie genau?
Bei der Hüftdysplasie ist das Hüftgelenk nicht so ausgebildet, dass eine normale Funktion möglich ist. Das Gelenk besteht aus einer Gelenkpfanne, die vom Hüftknochen gebildet wird, und dem Gelenkkopf des Oberschenkelknochens. Bei der Hüftdysplasie ist die Form der Gelenkpfanne so verändert, dass sie zu flach für den Gelenkkopf ist. Der Gelenkkopf kann also nicht genügend von der Gelenkpfanne umschlossen werden, was in einer unzureichenden Stabilität resultiert.
Wie kommt es zur Hüftdysplasie?
In den meisten Fällen handelt es sich bei der Hüftdysplasie um eine angeborene Erkrankung. Im Laufe der Entwicklung des Körpers im Mutterleib entsteht der Hüftknochen aus Knorpelgewebe. Ein Prozess, der als Ossifikation bezeichnet wird, und auf Deutsch „Verknöcherung“ bedeutet. Die Ossifikation der Gelenkpfanne ist bei Menschen, die an einer Hüftdysplasie leiden, zum Zeitpunkt der Geburt nicht abgeschlossen. Die Gelenkpfanne ist zu flach und der Oberschenkelkopf hat nicht genügend Stabilität im Gelenk.
Die angeborene Hüftdysplasie ist meistens auf eine entsprechende genetische Disposition zurückzuführen. Sie tritt bis zu fünfmal häufiger bei Mädchen als bei Jungen auf.
Neben dem weiblichen Geschlecht werden Zwillingsschwangerschaften und eine Beckenendlage zum Zeitpunkt der Geburt als Risikofaktoren beschrieben.
Auch wenn die Hüftdysplasie überwiegend angeboren ist, können Verletzungen oder degenerative Veränderungen im Erwachsenenalter zu einer Verschlechterung führen, die unbehandelt erhebliche Beschwerden verursachen kann. So können etwa Unfälle eine bestehende Hüftdysplasie verschlimmern oder Symptome hervorrufen, die einer Hüftdysplasie ähneln.
Welche Symptome verursacht eine Hüftdysplasie?
Bei Neugeborenen führt die Hüftdysplasie oft zu keinerlei Symptomen. Das Fehlen der Symptome kann sie auch über das Kleinkindalter hinaus fortsetzen. Die ersten Symptome einer Hüftgelenksdysplasie sind eine Bewegungseinschränkung im Hüftgelenk und Knieschmerzen. Zudem können ein leichtes Hinken oder ein „Watschelgang“ bei den Kindern beobachtet werden.
Schmerzen im Hüftbereich kommen meist erst im späteren, fortgeschrittenen Stadium dazu, wenn das Hüftgelenk bereits stärker geschädigt ist. Ein möglichst frühes Screening und eine Diagnostik bei Verdacht auf eine Hüftgelenksdysplasie können schwere Verläufe mit den damit verbundenen Symptomen verhindern. Dadurch, dass das Gelenk in seiner Stabilität gestört ist, besteht das Hauptrisiko der Hüftgelenksdysplasie in der Luxationsneigung. Dies bedeutet, dass der Gelenkkopf dazu neigt, seine regelrechte Position in der Gelenkpfanne zu verlieren und aus dem Gelenk zu rutschen. Ein Umstand, der in der Alltagssprache als „Auskugeln“ bezeichnet wird.
Im Erwachsenenalter äußert sich eine Hüftdysplasie oft durch Schmerzen im Hüftbereich, insbesondere bei körperlicher Aktivität. Auch chronische Schmerzen und Bewegungseinschränkungen können auftreten. Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Hüftarthrose, die das Gelenk dauerhaft schädigen kann.
Wie kann man die Hüftdysplasie feststellen?
Wie sehr häufig in der Orthopädie, setzt sich die Diagnostik aus der körperlichen Untersuchung und einer passenden Bildgebung zusammen. Der Orthopäde hat einige Tests zur Verfügung, um eine Hüftdysplasie auch ohne Bildgebung zu erkennen. Dazu zählt etwa die sog. „Abspreizhemmung“. Dabei kann der angewinkelte Oberschenkel nicht so nach außen kippen, wie es unter physiologischen Voraussetzungen der Fall wäre. Zudem wird auf eine Beinlängendifferenz geachtet. Durch eine Hüftdysplasie kann sich der Oberschenkelkopf so verschieben, dass sich die von außen sichtbare Länge des Beines verändert.
Als Screening-Untersuchung bietet sich bei der Hüftdysplasie eine Ultraschalluntersuchung an. Bei dieser Untersuchung wird der Winkel des Oberschenkelknochens zum Hüftknochen beurteilt. Wenn dieser zu steil ist, kann das ein Hinweis auf eine Hüftdysplasie sein. Auch eine Röntgenaufnahme kann zur Beurteilung des Gelenkstatus sinnvoll sein.
Wie kann die Hüftdysplasie therapiert werden?
Die Therapie der Hüftdysplasie richtet sich danach, ob bereits eine Hüftluxation besteht oder nicht.
Stabilisierung des Hüftgelenks
Ist dies nicht der Fall, so wird das Hüftgelenk mit Hilfe von Bandagen oder Orthesen in der gewünschten Position gehalten. Auch ein Gipsverband kann die Funktion der Stabilisation übernehmen. Die Maßnahmen werden nicht für immer, sondern nur für einen bestimmten Zeitraum angewendet, bis das Hüftgelenk genügend Stabilität erhalten hat. Wie lange dieser Zeitraum genau dauert, ist individuell unterschiedlich und sollte mit dem behandelnden Orthopäden abgestimmt werden.
Geschlossene Reposition des Hüftkopfes
Wenn der Oberschenkelknochen nicht mehr in der Gelenkpfanne liegt, besteht eine Luxation und die Behandlung ändert sich entsprechend. Es handelt sich um eine akute Situation und der Hüftkopf sollte schnellstmöglich wieder an die regelrechte Position gebracht werden. Bei der sog. Reposition des Hüftkopfes unterscheidet man zwischen einer offenen und einer geschlossenen Form. Es sollte zunächst versucht werden, eine geschlossene Reposition durchzuführen, um keine zusätzlichen Verletzungen der Kinder zu verursachen.
Offene Reposition des Hüftkopfes
Unter bestimmten Umständen ist jedoch eine offene Reposition erforderlich. Das bedeutet, dass der Hüftkopf durch operative Maßnahmen wieder in die richtige Position gebracht wird. Insbesondere, wenn durch die Luxation Begleitverletzungen entstanden sind oder Knochenfragmente eine geschlossene Reposition verhindern, muss eine operative Versorgung in Erwägung gezogen werden.
Sowohl nach einer geschlossenen als auch nach einer offenen Reposition sollte eine Behandlung mit Bandagen oder einer Orthese durchgeführt werden, um eine erneute Luxation möglichst zu verhindern. Die Behandlung einer Hüftdysplasie ist sehr wichtig, um Folgeerkrankungen zu vermeiden
Risikofaktor für Arthrose
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