Golferellenbogen

Schmerzen vom Ellenbogen bis zum Handgelenk
Vielen Menschen ist der Tennisarm ein Begriff. Chronische Überlastung von Muskeln und Sehnen führt hier dazu, dass Schmerzen vom Ellenbogen bis zum Handgelenk entstehen. Ganz ähnlich verhält es sich beim Golferarm, der auch als Golferellenbogen bezeichnet wird. Auch hier sind es Überlastungen des Bewegungsapparats, die Patientinnen und Patienten Schmerzen im Ellenbogen bereiten. Was aber macht nun den Unterschied aus?

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Dr. Gerret Hochholz

Privatpraxis für Orthopädie
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Dr. Gerret Hochholz

Privatpraxis für Orthopädie

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie


Spezialisiert auf Hüfte, Wirbelsäule und Schulter

Ich habe mich auf verschiedene Erkrankungen der Schulter und Wirbelsäule sowie funktionelle Störungen des Bewegungsapparates innerhalb der konservativen Therapie spezialisiert. Insbesondere die Behandlung der Kalkschulter und muskulären Beschwerden gehören zu meinen Spezialgebieten. Darüber hinaus habe ich mich auch auf die Behandlung der Craniomandibulären Dysfunktion spezialisiert.
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Was versteht man unter einem Golferellenbogen?

Tennis- und Golfarm unterscheiden sich in der Art des Bewegungsablaufs, der zu Überlastungen und Entzündungsreaktionen des Muskelgewebes führt. In der Folge treten die Schmerzen an leicht unterschiedlichen Stellen auf.

Während beim Tennisarm das Strecken der Hand Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens verursacht, ist es beim Golferellenbogen genau umgekehrt. Hier führt das Beugen der Hand zu Beschwerden an der Innenseite des Ellenbogens, auf der Seite also, die dem kleinen Finger am nächsten ist. 

Die Zuordnung der Beschwerden zu den Sportarten Golf und Tennis leitet sich von den jeweils typischen Schlagbewegungen beider Sportarten ab. Allerdings können keineswegs nur Sportler von einem Golferellenbogen betroffen sein. Auch bei der Gartenarbeit, im Homeoffice, oder beim Musizieren kann ein Golferarm entstehen.

Die Anatomie des Unterarms erklärt die Beschwerden

Unsere Hände, Finger und Handgelenke sind ein Wunder der Evolution. Auf sehr geringem Raum erlauben sie eine Vielzahl von Bewegungen. Sie lassen sich äußerst fein steuern und können gleichzeitig erstaunlich große Kraft entfalten. Man denke nur daran, über wie viel Kraft einzelne Finger verfügen müssen, um eine schwere Einkaufstasche festzuhalten.

Diese besondere Mischung aus Beweglichkeit und Kraft wird dadurch ermöglicht, dass wesentliche Muskelgruppen für die Bewegung der Hand in den Unterarm ausgelagert sind. Dort findet sich genug Platz, um große Muskelgruppen unterzubringen. Über sehr feste Sehnen, die bis zum Handgelenk und weiter in die Fingerspitzen reichen, wird ihre Kraft seilzugartig in die Hand übertragen. Daher findet sich im Unterarm eine Vielzahl an Muskeln, die für die Bewegung der Hand unerlässlich und entsprechend ihrer Funktion in Gruppen angeordnet sind. Ähnlich wie am Oberarm, wo Biceps und Triceps einander gegenüberliegen, finden sich auch am Unterarm Muskelgruppen, die gegenläufige Bewegungen ermöglichen, einander gegenüber.

So liegen Muskeln, die es uns ermöglichen, Handgelenk und Finger zu strecken sowie die Hand nach außen zu drehen, auf der Seite des Unterarms, die sich in den Handrücken fortsetzt. In einem gemeinsamen Ursprungspunkt sind diese Muskeln auf der Außenseite des Ellenbogens am Oberarmknochen befestigt.

Dahingegen finden sich Muskeln, die Hand und Finger beugen, auf der Seite des Unterarms, auf welcher auch die Handinnenfläche liegt. Sie entspringen gemeinsam der Innenseite des Ellenbogens.

Um genug Platz für die beiden Ursprünge dieser großen Muskelgruppen zu bieten, wölbt sich der Oberarmknochen am Ellenbogen auf der Innen- und Außenseite jeweils zu einem Vorsprung hervor, der gut ertastet werden kann. Solche Knochenvorsprünge werden in der Anatomie als „Epicondylus“ bezeichnet. Treten Erkrankungen in diesem Bereich auf, sprechen Ärzte daher auch von einer „Epicondylitis“.

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Wodurch wird der Golferellenbogen verursacht?

Reparaturprozess und Risikofaktoren

Grundsätzlich können Verletzungen dieser Art durch den Körper selbst repariert werden. Ist zu viel Gewebe verletzt, oder kommt es auch während des Reparaturprozesses immer wieder zu Verletzungen der gleichen Sehne, kann das Reparatursystem jedoch überlastet sein. 

Das gilt insbesondere, wenn der Stoffwechsel insgesamt durch Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht beeinträchtigt ist, oder die betroffene Sehne durch eine frühere Verletzung bereits vorgeschädigt ist. Auch mit zunehmendem Alter nimmt die Reparaturfähigkeit verletzter Sehnen ab. Statt funktionierenden Sehnengewebes werden die verletzten Stellen dann nur behelfsmäßig mit Narbengewebe ausgebessert. In solchen Fällen sprechen Medizinerinnen und Mediziner von degenerativen Veränderungen der Sehne.

Chronische Überlastung führt zu Degeneration

Knochen, Muskeln und Sehnen sind grundsätzlich allesamt sehr belastbare Gewebe. Wie fast alle Teile des menschlichen Körpers stehen sie in einem ständigen Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau. Auf diese Weise werden viele lebenswichtige Stoffwechselprozesse ermöglicht. Insbesondere ist der Körper dadurch auch in der Lage, sich wechselnden Belastungen im Laufe des Lebens immer wieder neu anzupassen. Genau wie Muskeln durch Training wachsen und bei Inaktivität wieder kleiner werden können, passen sich auch die Sehnen des Bewegungsapparats ständig neuen Anforderungen an. Allerdings benötigen sie dafür Zeit. 

Werden nun Muskeln und Sehnen bei bestimmten Bewegungen, die neu und ungewohnt sind oder schon lange nicht mehr ausgeführt wurden, wiederholt stark gefordert, können sie überlastet werden. Dann kommt es zu kleinen Rissen im Sehnengewebe. 

Epicondylitis und alltägliche Bewegungen

Typischerweise können Erkrankungen bestimmter Sehnen sehr genau einzelnen Bewegungsabläufen zugeordnet werden. Während eines Golfspiels etwa werden Hand und Unterarm viele Male gebeugt.

Wenn sich nun bei regelmäßigem und intensivem Golftraining Schmerzen der Handbeugesehnen am inneren Ellenbogen einstellen, spricht man daher vom Golferarm. 

An einer Epicondylitis kann jedoch auch erkranken, wer noch nie Golf gespielt hat. Ähnlich repetitive und potenziell belastende Bewegungsabläufe können auch in ganz anderen Zusammenhängen, wie etwa der Gartenarbeit, der Arbeit am Computer oder dem Spielen von Musikinstrumenten vorkommen und zu einem Golferellenbogen führen.

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Wie macht sich ein Golferarm bemerkbar?

Patientinnen und Patienten, die unter einem Golferellenbogen leiden, berichten häufig von stechenden Schmerzen auf der Innenseite des Ellenbogens, die stärker werden, wenn sie die Hand beugen, anspannen und nach innen drehen. Keineswegs müssen sich die Beschwerden jedoch nur auf den Ellenbogen beschränken. So können die Schmerzen auch in den Unter- oder Oberarm ausstrahlen.

Neben den Schmerzen kann sich ein Golferarm auch dadurch bemerkbar machen, dass die Kraft und die Beweglichkeit der Hand des betroffenen Armes nachlassen. Insgesamt können diese Beschwerden im Alltag eine große Einschränkung und einen hohen Leidensdruck bedeuten.

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Wie wird ein Golferellenbogen diagnostiziert?

Am Beginn jeder Diagnose steht ein ausführliches Gespräch. Der Arzt interessiert sich hier nicht nur für die akuten Schmerzen, sondern fragt auch gezielt nach anderen Erkrankungen, regelmäßig eingenommenen Medikamenten, dem familiären Hintergrund, der beruflichen Situation und nach der Freizeitgestaltung seiner Patientinnen und Patienten. All diese Informationen können sich dann zum Verdacht auf einen Golferarm verdichten.

Daraufhin folgen genaue Untersuchungen des Arms. Oft überprüfen Ärzte, bei welchen Bewegungen genau sich die Schmerzen ihrer Patientinnen und Patienten verbessern oder verschlechtern.

    Medizinische Bildgebung macht Verletzungen sichtbar

    Um dem Verdacht auf einen Golferarm weiter nachzugehen, können Bilder der möglicherweise erkrankten Sehnen aufgenommen werden. Besonders gut geeignet dazu ist die Sonographie , die umgangssprachlich auch als Ultraschall bezeichnet wird. Mit ihrer Hilfe können erfahrene Ärzte schnell, präzise und schmerzfrei den Zustand der Sehnen und Muskeln ihrer Patientinnen und Patienten beurteilen.

    Um andere Gelenkerkrankungen auszuschließen, kann eine Röntgenaufnahme des Ellenbogens sinnvoll sein, auf der knöcherne Strukturen besonders gut zu sehen sind.

    Vom Symptom zur Ursache

    Im Sinne einer ganzheitlichen Medizin können sich Ärzte nicht damit zufriedengeben, allein Symptome und deren unmittelbare Auslöser zu identifizieren. Vielmehr ist es ihr Anliegen, genauer zu verstehen, welche Faktoren langfristig zur Entstehung einer Krankheit beigetragen haben, um die Beschwerden ihrer Patientinnen und Patienten nachhaltig zu behandeln.

    Zum einen lässt sich hier differenzieren, ob die Entstehung eines Golferellenbogens direkt von der Muskulatur ausgeht, oder ob auch in den Nerven, welche die Muskulatur versorgen, Probleme bestehen. Dazu eignet sich die Elektromyographie (EMG) . Nerven und Muskeln werden nämlich über kleine elektrische Potenziale gesteuert, die von Gehirn und Rückenmark ausgesendet werden. Bei der EMG-Untersuchung werden über Elektroden die elektrischen Aktivitäten einzelner Muskeln aufgezeichnet. Das erlaubt eine sehr genaue Analyse der Kommunikation zwischen Nerv und Muskel und liefert ein präzises Bild der Ursachen, die einem Golferarm zugrunde liegen.

    Auch eine eingehende Untersuchung der Bewegungsmechanik trägt zum Verständnis der Krankheitsgeschichte jeder Patientin und jedes Patienten bei. Eine Bewegungsanalyse des betroffenen Arms kann hier wertvolle Informationen liefern.

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    Wie kann ein Golferarm behandelt werden?

    Schmerzen lindern

    Die Behandlung des Golferellenbogens erfolgt in der Regel konservativ und wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt. Bei akuten Schmerzen stehen klassische Schmerzmedikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac zur Verfügung.

    Auch alternative Verfahren, insbesondere die Triggerpunktakupunktur , zeigen bei der Schmerzbehandlung gute Erfolge. Kinesiotapes, die über dem betroffenen Gelenk angebracht werden und bei jeder Bewegung gezielt die Bewegungssensoren der Haut aktivieren, sorgen dafür, dass das Gehirn aus der schmerzenden Region neue und andere Informationen als den dauerhaften Schmerzimpuls erhält. Dadurch können Schmerzen gelindert und Anspannungen gelöst werden. 

    Auf eine ähnliche Wirkung zielt auch die Neuraltherapie ab: Hier werden an bestimmten Punkten Lokalanästhetika gezielt eingesetzt, um den Informationsfluss zwischen Gehirn, Nerven und Muskeln neu zu organisieren.

    Nachhaltig Ursachen angehen

    Die erfolgreiche Schmerztherapie erlaubt es Ärzten, gemeinsam mit ihren Patientinnen und Patienten die Ursachen des Golferellenbogens anzugehen. Eine individuell angepasste Trainingstherapie, basierend auf Untersuchungsergebnissen, stärkt gezielt die Beugemuskeln der Unterarme.

    Als sinnvolle Ergänzung kommt die Extrakorporale Stoßwellentherapie zum Einsatz. Mechanisch-akustische Druckimpulse werden direkt über dem betroffenen Ellenbogen ins Gewebe gesandt, entweder fokussiert zur Auflösung fester Strukturen oder gestreut zur Förderung der Durchblutung und Schmerzlinderung.

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    Wie kann einer Epicondylitis vorgebeugt werden?

    Besser als eine erfolgreiche Behandlung des Golferarms ist es natürlich, wenn er von vornherein ganz vermieden werden kann. Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung eines Golferellenbogens ist es, Unterarm und Hand nicht durch repetitive Bewegungen überzubelasten. Zwar ist der Bewegungsapparat in der Lage, sich bestimmten Belastungen anzupassen, benötigt dafür jedoch einige Zeit. Im Rahmen eines sportlichen Trainingsprogramms oder auch beim Üben eines Musikinstruments sollte daher lieber langsam steigernd und in kleinen Einheiten gearbeitet werden, als kurzfristig die Muskulatur intensiv zu belasten.

    Daneben trägt auch ein allgemein gesunder Lebensstil mit ausgeglichener, regelmäßiger Bewegung, gesunder Ernährung und dem Verzicht auf das Rauchen dazu bei, einer Epicondylitis vorzubeugen.

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